Meine persönliche Note
Die Musik zieht sich wie ein roter Faden durch mein Leben. Natürlich war ich als Kind vom Üben meines Instrumentes nicht immer begeistert, doch als Jugendliche entdeckte ich, dass ich auf dem Klavier tatsächlich meine innere Welt ausdrücken konnte. Und ich staunte, wie gut das tat.
Das war der Grundstein für mein vierjähriges Musiktherapiestudium an der Fachhochschule Heidelberg, das ich mit dem Diplom abschloss.
Zur Erweiterung meines Verständnisses von der menschlichen Psyche – von dem, was uns bewegt und was uns hindert – nahm ich später in Berlin am Institut für Gestalttherapie und Gestaltpädagogik an einer vierjährigen Weiterbildung zur Gestalttherapeutin teil.
Beide Ausbildungen haben mich stark geprägt. Nicht nur in meiner Arbeitsweise, sondern auch in meinem Blick auf die Welt und unser menschliches Miteinander.
Schwerpunkt meiner therapeutischen Arbeit war zunächst die Arbeit mit Kindern. Ich arbeitete vier Jahre in einem Sozialpädiatrischen Zentrum. Die meisten Kinder kamen mit Störungen in ihrer Emotionalität oder ihrem Sozialverhalten zu mir in die Musiktherapie. Auch die Arbeit mit entwicklungsverzögerten bzw. geistig/körperlich behinderten Kindern gehörte in mein Arbeitsgebiet. Die Therapien fanden oft über mehrere Jahre statt und wurden von regelmäßigen Elterngesprächen begleitet.
Es war mir eine große Freude, mit den Kindern in einen so intensiven therapeutischen Prozess einsteigen zu dürfen.
Dank der fruchtbaren Zeit dort konnte ich einen Antrag auf Approbation zur Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutin nach Aktenlage im Rahmen der Übergangsregelung stellen.
Dem wurde stattgegeben, so dass ich in Zusammenarbeit mit dem Jugendamt nach KJHG Kinder- und Jugendlichenpsychotherapien anbieten und abrechnen könnte.
Die Arbeit im Sozialpädiatrischen Zentrum machte für mich erfahrbar, dass Kinder oftmals „nur“ das als Symptom nach außen tragen, was innerhalb der gesamten Familie in Schieflage geraten ist.
Ich wurde neugierig auf eine Tätigkeit, die mir mehr Kontakt zum gesamten Familiensystem ermöglichen würde und entschied mich, fortan als Familienhelferin zu arbeiten.
Ich arbeitete zunächst in Hellersdorf in Familien, die mit Armut, Suchtverhalten und schwierigen Familienverhältnissen zu kämpfen hatten. Später war ich bei Trägern tätig, deren Schwerpunkt auf der Unterstützung von Familien lag, in denen ein Elternteil psychisch erkrankt ist.
Als Familienhelferin arbeitete ich sowohl mit den Kindern, als auch mit den psychisch erkrankten Elternteilen.
Nebenbei leitete ich musiktherapeutische Gruppen für Jugendliche und psychisch kranke Erwachsene. Dabei war die Musik stets nur Medium – Tür zum Miteinander.
Nach der Geburt meiner Tochter entwickelte ich das Konzept der „Expedition ins Klangreich“, eine Eltern-Kind-Gruppe für ein- bis dreijährige Kinder, bei der der Schwerpunkt auf dem freien Spiel mit Instrumenten liegt.
Meine Freude am Singen lockte mich zu einer Weiterbildung zur „Singleiterin in Gesundheitseinrichtungen und Krankenhäusern“ (SiKra e.V.), so dass ich jetzt Singkreise in Kliniken (z.B. Bereich Psychiatrie, Psychosomatik, Onkologie) anbieten kann.
Mit der „Klangweberei“ erfülle ich mir nun den Traum eines Raumes für musikalische Begegnungen mit Groß und Klein, für Gestalt- und Musiktherapie, für Menschen mit leichten und schweren Themen, denen wir mal mehr mit Worten, mal mehr mit Musik begegnen können.
Barbara Brülle, Dipl.- Musiktherapeutin (FH) , Gestalttherapeutin (IGG), zertifizierte Singleiterin (SiKra e.V.), Psychotherapie (HPG)